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Japanische Farbholzschnitte

Zu Japans berühmtesten Kunstwerken gehören die ukiyo-e. Ukiyo-e, was übersetzt soviel wie Bilder der fließenden Welt bedeutet, sind Farbholzschnitte, die vor allem von 1790 bis in das 19. Jahrhundert hinein sehr beliebt waren und aus der Edo-Ära stammen.

Japanischer Farbholzschnitt
Japanischer Farbholzschnitt

Eine stilistische Besonderheit der japanischen Farbholzschnitte ist, dass weder Licht noch Schatten existiert. Die Figuren und Bildgegenstände sind mit klaren umrandeten Flächen dargestellt – teilweise vergleichbar mit Comiczeichnungen. Auch das Fehlen der Perspektive und eines eindeutigen Bildmittelpunktes, führen zu der besonderen Wirkung der Bilder, die hierdurch teilweise unübersichtlich erscheinen. Auch westliche Künstler wie z.B. Matisse und van Gogh ließen sich durch die besondere Darstellungsweise der Japanischen Kunstwerke beeinflussen.

Zur Herstellung der Farbholzschnitte wurden Holzplatten verwendet, mit denen auf Japanpapier gedruckt wurde. Die verwendeten Farben basierten auf pflanzlicher und mineralischer Basis.

An der Herstellung der ukiyo-e waren immer mehrere Personen beteiligt. Der Verleger gab den Auftrag für ein Motiv an den Künstler. Er war auch für die Finanzierung sowie den Verkauf der Arbeit zuständig. Der Künstler entwarf das Motiv, zeichnete Entwürfe für das Bild und zeichnete dann mit Tusche und Pinsel die fertige Vorlage. Anhand dieser Vorlage kannte der/die Holzschneider dann die Druckplatten anfertigen. Für jeden Holzdruck mussten mehrere Holzplatten geschnitten werden z.B. für die schwarzen Konturen, die groben Konturen der Gebäude, Pflanzen und Gewänder, die Umrisslinien für Gesichter und Figuren sowie für die jede verwendete Farbe. Der Drucker stellte dann letztendlich die Farbdrucke her. Er verwendete dafür die jeweiligen Holzplatten, mit denen er die Farbe auf das Papier übertrug.

Einer der bekanntesten Meister dieses Kunsthandwerks war Katsushika Hokusai (1790-1849). Er fertigte zusammen mit Ando Hiroshige die „36 Ansichten des Fuji“. Aus dieser Serie stammt auch das weltbekannte Bild „Die große Welle vor Kanagawa“, auf dem man eine große stilistisch dargestellte Welle sieht, die den – im Hintergrund liegenden – Fuji sozusagen umrahmt (siehe Bild oben). Diese oder eine nachempfundene Darstellung der japanischen Tsunami-Welle mit dem Berg Fuji hat wahrscheinlich jeder schon mal gesehen.

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